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Zwei echte Beispiele für Einsparpotenzial durch Einblasdämmung

Aktualisiert: 8. Juli


Die Daten wurden bereitgestellt durch unseren Partner das IpeG- Institut



Die Entscheidung für eine energetische Sanierung, speziell die Einblasdämmung, ist oft von vielen Fragen und Unsicherheiten begleitet. Wie hoch werden die Einsparungen sein? Wie schnell amortisieren sich die Investitionskosten? Diese und ähnliche Fragen sind nicht einfach zu beantworten, da viele externe Faktoren wie Wetterbedingungen oder individuelle Heizgewohnheiten eine Rolle spielen.


Trotz dieser Herausforderungen bieten Daten aus vergangenen Projekten und mathematische Modelle eine solide Basis, um die potenziellen Ersparnisse abzuschätzen. Im Folgenden werden zwei detaillierte Fallstudien präsentiert, die die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von Einblasdämmung in verschiedenen Kontexten illustrieren.


Die folgenden Beispiele kommen einmal aus einer Fassadendämmung von zwei größeren Mehrfamilienhäusern und zum zweiten von der Dämmung eines Dachbodens einer Konzerthalle.


Symbolbild Mehfamilienhaus
Symbolbild

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Case Study 1: Fassadendämmung in Lippstadt


Überblick


Im Jahr 2023 wurden zwei Mehrfamilienhäuser mit je 18 Wohneinheiten in Lippstadt gedämmt. Ziel war es, den Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten für die Bewohner zu reduzieren, ohne massive Mieteinbußen zu verursachen. Die Lösung fand sich in der Einblasdämmung mit acht Zentimeter dicken Glaswollflocken, die in das zweischalige Luftschichtmauerwerk eingebracht wurden.


Kostenstruktur


Baukosten: Für beide Mehrfamilienhäuser entstanden Gesamtbaukosten von circa 47.000 Euro, was je Haus rund 23.500 Euro einschließlich Rüst- und Fahrtkosten bedeutete.


Förderung: Durch die Inanspruchnahme der BEG-Förderung von 15 Prozent reduzierten sich die effektiven Kosten auf 19.975 Euro pro Gebäude.


Mietanpassung: Die Umlegung dieser Kosten auf die Mieten resultierte, unter Berücksichtigung einer 20-jährigen Abschreibung, in einer minimalen Kaltmietenerhöhung von etwa vier Cent pro Quadratmeter und Monat. Das bedeute eine durchschnittliche Mieterhöhung von 31,20€ pro Jahr für jeden Mieter, um die Investitionskosten zu decken.


Ersparnisse für Mieter


Verbesserung des Wärmeschutzes: Durch die Maßnahme verbesserte sich der Wärmeschutz der Wände um circa 1,18 W/(m²K), was die Heizkosten für die Mieter deutlich reduzierte.


Nettoeinsparung: Die Bewohner einer 65 Quadratmeter großen Wohnung profitieren von einer Nettoeinsparung bei der Warmmiete von etwa 55 Cent pro Quadratmeter Wohnfläche und Monat, was die leichte Mietanpassung bei Weitem kompensiert. Im Jahr bedeutete das 429€ weniger an Heizkosten und damit einen Nettovorteil von 397,80€ für die Mieter pro Jahr.


Soziale Verträglichkeit


Diese Fallstudie illustriert, wie durch gezielte Dämmmaßnahmen nicht nur der Wärmeverlust durch die Wände um 70 Prozent reduziert werden kann, sondern auch eine sozialverträgliche Lösung zur Energieeinsparung geschaffen wird.

Case Study 2: Dämmung von Dachboden der Bremer Glocke

Bremer Glocke

Überblick


Das Konzerthaus "Die Bremer Glocke", ein Bauwerk mit einzigartiger europäischer Akustik, stand vor der Herausforderung, seine Energieeffizienz zu verbessern, ohne die akustischen Eigenschaften oder den Denkmalschutz zu beeinträchtigen. Die Lösung bot eine Einblasdämmung der oberen Geschossdecke, durchgeführt im Jahr 2009.


Kostenstruktur


Gesamtkosten: Die Dämmmaßnahme kostete insgesamt 71.000 Euro, einschließlich Planungs- und Kletterarbeiten sowie anderen notwendigen Gewerken.


Dämmkosten: Die eigentlichen Dämmarbeiten mit Zellulosedämmstoff beliefen sich auf etwa 25.000 Euro, wobei die Materialkosten nur einen Bruchteil der Gesamtkosten ausmachten.


Dämmung Dachboden

Ersparnisse


Reduzierung des Heizölverbrauchs: Durch die Dämmung konnte der jährliche Heizölverbrauch signifikant von durchschnittlich 122.000 Liter auf unter 100.000 Liter gesenkt werden. Anhand der Heizgradtage wäre für 2010 ein Verbrauch von ca. 130.000 Liter Heizöl erwartet worden. Der tatsächliche Verbrauch von 90.500 Liter lag 39.500 Liter bzw. circa 30% unter diesem Wert.


Amortisationszeit: Angesichts der Heizkosteneinsparungen lag die Amortisationszeit der Maßnahme bei unter vier Jahren. Jedes Jahr werden ca. 25,000€ Heizkosten gespart.


CO2-Einsparung: Seit der Durchführung der Maßnahme wurden ca. 1.540 Tonnen CO2 eingespart.


Heizkostenentwicklung

Nachhaltigkeit und Denkmalschutz


Die Bremer Glocke demonstriert eindrucksvoll, wie Einblasdämmung selbst unter denkmalpflegerischen Auflagen eine signifikante Energie- und Kosteneinsparung ermöglichen kann, ohne die kulturelle Substanz des Gebäudes zu beeinträchtigen.


Fazit


Die detaillierte Betrachtung beider Fallstudien zeigt, dass Einblasdämmung eine flexible und effektive Methode zur Energieeinsparung darstellt. Sie bietet große Kostenersparnisse bei Dämmung der Fassade aber auch des Dachgeschosses. Neben der direkten Reduzierung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen ermöglicht sie eine sozialverträgliche Umsetzung, die Mieter und Eigentümer gleichermaßen profitieren lässt. Diese Beispiele unterstreichen das Potenzial von Einblasdämmung als Schlüsseltechnologie für die energetische Sanierung und den Klimaschutz.


Cornelius Schröder



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