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Was kostet eine Einblasdämmung?

Updated: Jan 11

Wir werden häufig gefragt, was die Einblasdämmung kostet – eine wichtige Frage, die allerdings nicht so einfach zu beantworten ist. Die Einblasdämmung gilt als effizientes Verfahren zur Steigerung der Energieeffizienz und des Wohnkomforts in Gebäuden und findet sowohl bei Neubauten als auch bei der Sanierung bestehender Gebäude Anwendung. Die Kosten hierfür hängen jedoch von mehreren Faktoren ab. Um Ihnen eine transparente und vergleichbare Kostenaufstellung zu bieten, berechnen wir die Preise per Kubikmeter (m³) der tatsächlich verfüllten Menge.


Kostenberechnung

In diesem Blog-Post möchten wir uns eingehend mit den verschiedenen Aspekten und Kosten der Einblasdämmung auseinandersetzen und zeigen eine beispielhafte Rechnung.



 

Faktoren, die die Kosten beeinflussen

Die Kosten einer Einblasdämmung hängen von verschiedenen Faktoren ab. Hier sind die wichtigsten:

  1. Art des Dämmmaterials Je nachdem, welches Dämmmaterial zum Einsatz kommt, variieren die Materialkosten. Es gibt eine Vielzahl von Dämmstoffen wie Zellulose, Mineralwolle, EPS-Kügelchen oder Holzfasern, die jeweils unterschiedliche Preise pro m³ aufweisen und unterschiedliche Maschinen zur Einarbeitung benötigen.

  2. Dicke der Dämmschicht Die Dicke der Dämmschicht beeinflusst direkt die Materialkosten. Je dicker die Schicht, desto mehr Dämmmaterial wird benötigt und desto höher sind die Kosten. Allerdings sollte die Schichtdicke nicht zu gering gewählt werden, um eine ausreichende Dämmwirkung zu erzielen.

  3. Größe der zu dämmenden Fläche Die Größe der zu dämmenden Fläche hat ebenfalls einen direkten Einfluss auf die Materialkosten. Je größer die Fläche, desto mehr Material wird benötigt und desto höher sind die Kosten.

  4. Anwendungsbereich innerhalb des Hauses. Je nachdem, in welchem Bereich die Einblasdämmung eingesetzt wird, gibt es verschiedene Verfahren, die unterschiedliche Kosten verursachen können. Vor allem das Öffnen und Schließen der Hohlschichten kann sehr unterschiedlich sein.

  5. Komplexität der Verarbeitung. Hohlschicht ist nicht gleich Hohlschicht. Z.B. kann eine Mauer, die eine sehr kleine Hohlschicht hat erheblich schwieriger zu dämmen sein und damit einen höheren Aufwand veranschlagen.

 


Was kostet eine Einblasdämmung für ein Einfamilienhaus - Beispiel

Als Beispielrechnung haben wir die Kosten für ein Einfamilienhaus aufgeführt, welches sein Flachdach und die Fassade dämmen möchte. Die Kosten können aus der folgenden Tabelle abgelesen werden, welche als Richtlinie genommen werden kann:

Bauteil

Beispielhafte Maße in m²

Kosten pro m²

Gesamtkosten Beispiel

Fassade

105m²

25 - 50€

2.625 - 5.250€

Flachdach

70m²

30 - 65€

2.100 - 4.550€

Zwischensparrendämmung

100m²

55 - 75€

5.500 - 7.500€

Geschossdecke

55m²

20 - 70€

1.100 - 3.850€

Kellerdecke

55m²

20 - 35€

1.100 - 1.925€

Basierend auf der Tabelle können die geschätzten Kosten für die Einblasdämmung eines Einfamilienhauses, das sowohl das Flachdach als auch die Fassade dämmen möchte, wie folgt berechnet werden:

  • Für das Flachdach betragen die geschätzten Kosten pro m² zwischen 30 und 65 €. Bei einer angenommenen Fläche von 70 m² liegen die Gesamtkosten für die Flachdachdämmung zwischen 2.100 und 4.550 €. In der Mitte wird eine Flachdachdämmung aber ca. 3.300€ kosten.

  • Für die Fassade betragen die geschätzten Kosten pro m² zwischen 25 und 50 €. Bei einer angenommenen Fläche von 105 m² liegen die Gesamtkosten für die Fassadendämmung zwischen 2.625 und 5.250 €. Die Einblasdämmung für die Fassade eines normalen Hauses wird in der Mitte ca. 3.500€ kosten.


 Insgesamt könnten die Kosten für die Einblasdämmung eines Einfamilienhauses, das Flachdach und Fassade dämmen möchte bei ca. 6.800 € liegen ohne Dach liegt man bei ca 3.500 €. Bitte beachten Sie, dass die tatsächlichen Kosten variieren können, je nach örtlichen Gegebenheiten, Dämmmaterial, Arbeitskosten und individuellen Anforderungen. Die angegebenen Preise dienen nur zur Orientierung.



Kostenübersicht für verschiedene Dämmstoffe

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Durchschnittspreise pro m² für verschiedene Dämmstoffe:

Dämmstoff

Ungefähre Preise pro m²

Zellulose

20 - 25€

Glaswolle

25 - 35€

Steinwolle

28 - 39€

EPS-Kügelchen

28 - 39€

Aerogel

280 - 500€

Es ist zu beachten, dass die angegebenen Preise je nach Hersteller, Region und individuellen Umständen variieren können. Um genauere Informationen zu erhalten, empfiehlt es sich, ein Angebot von einem Fachbetrieb einzuholen.



Unterschiede der Kosten je nach zu dämmenden Bauteil

Die Anwendungsbereiche der Einblasdämmung variieren und führen zu unterschiedlichen Kosten, abhängig vom eingesetzten Verfahren:

  • Dachdämmung: Die Einblasdämmung wird oft für die Dachdämmung verwendet, da sie effektiv Wärmeverluste reduziert. Die Kosten unterscheiden sich je nach gewähltem Verfahren. Die offene Einblasdämmung, bei der das Dämmmaterial auf die oberste Geschossdecke geblasen wird, ist meist günstiger, da sie weniger Arbeitsaufwand erfordert. Die geschlossene Einblasdämmung, bei der Dämmmaterial in vorbereitete Hohlräume, wie der Dachschräge kann aber kostenintensiver sein vor allem, wenn diese Hohlräume erst noch geschaffen werden müssen. Z.B. durch das Dämmsackverfahren.

  • Fassadendämmung: Die Kerndämmung, ideal für zweischaliges Mauerwerk, beinhaltet das Einblasen des Materials in den Zwischenraum der Mauerschalen. Die Kosten variieren je nach Mauerwerkstyp, Dämmmaterial und Flächengröße.

  • Fußbodendämmung: Auch hier gibt es verschiedene Herangehensweisen. Eine Option ist das Aufbringen des Dämmmaterials auf den Rohfußboden, gefolgt von Estrich. Alternativ kann die Dämmung in den Zwischendeckenraum eingeblasen werden. Die Kosten richten sich nach Materialart, Dämmschichtdicke und Flächengröße.


Weitere Kosten

Über die direkten Kosten für Dämmmaterial und Arbeitsleistung hinaus gibt es noch weitere Posten, die berücksichtigt werden müssen:

  • Vorbereitende Maßnahmen: Vor Beginn der Einblasdämmung sind oft vorbereitende Arbeiten notwendig. Dazu gehören das Anbringen von Dampfsperren oder das Zuschneiden von Dämmsäcken sowie das Säubern, Reparieren oder Anpassen der zu dämmenden Bereiche. Diese zusätzlichen Tätigkeiten verursachen Kosten, die in der ersten Kalkulation berücksichtigt werden sollten.

  • Folgearbeiten: Nach Abschluss der Einblasdämmung können weitere Arbeiten anfallen. Dazu zählen beispielsweise das Verschließen von Öffnungen, die Restaurierung von Fassaden oder die farbliche Angleichung der Öffnungen. Diese zusätzlichen Maßnahmen verursachen ebenfalls Kosten, die in die Gesamtberechnung einfließen sollten.

  • Entsorgung alter Dämmmaterialien: Bei Sanierungsarbeiten kann es erforderlich sein, bestehende Dämmstoffe zu entfernen und ordnungsgemäß zu entsorgen. Die Kosten für diese Entsorgung variieren je nach Art des alten Dämmmaterials und sollten ebenfalls in die Gesamtkostenkalkulation einbezogen werden.



Kosten-Nutzen-Bewertung unter Berücksichtigung aktueller Marktentwicklungen

In den letzten Jahren sind die Kosten für Einblasdämmungen aufgrund gestiegener Rohstoff- und Arbeitskosten angestiegen. Parallel dazu haben sich jedoch auch die Energiekosten merklich erhöht, was die Investition in eine Einblasdämmung weiterhin attraktiv macht. Trotz der höheren Initialkosten bleibt die Amortisationszeit einer Einblasdämmung im Vergleich zu anderen Maßnahmen wie Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) oder der Installation einer Wärmepumpe eine der besten Optionen. Eine professionell umgesetzte Einblasdämmung kann signifikante Energiekosteneinsparungen mit sich bringen und somit die Heizkosten langfristig senken. Trotz der aktuellen Preiserhöhungen im Markt amortisiert sich die Investition in die Dämmung oft innerhalb weniger Jahre. Ein Berechnungsbeispiel für eine detailliertere Kostenübersicht finden Sie in diesem Artikel link.

 


Staatliche Fördermöglichkeiten

Die Gesamtkosten für eine Einblasdämmung lassen sich durch staatliche Förderungen reduzieren. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gewährte im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Zuschüsse von 15% der förderfähigen Kosten. Wenn ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) die Maßnahme empfahl, konnte der Fördersatz auf 20% angehoben werden. Jedoch ist das Programm derzeit pausiert, und es ist ungewiss, wann und ob es fortgesetzt wird. In dieser Situation können Förderungen über die Einkommenssteuer eine Alternative bieten. Derzeit ist es möglich, 20% der Kosten über die Einkommenssteuererklärung geltend zu machen. Weitere Informationen zu diesen Fördermöglichkeiten finden Sie hier.



Abschlussbetrachtung und Ratschläge

Die Investitionskosten für eine Einblasdämmung sind abhängig von der Art des Dämmmaterials, dem gewählten Verfahren und dem spezifischen Einsatzgebiet. Es ist entscheidend, alle relevanten Kostentreiber zu berücksichtigen und eine umfassende Kostenanalyse durchzuführen, um die optimale Lösung für jedes individuelle Vorhaben zu identifizieren. Zudem sollte der langfristige Mehrwert der Dämmung, wie etwa die Einsparung von Energiekosten und die Steigerung der Wohnqualität, in Betracht gezogen werden. Staatliche Förderprogramme und finanzielle Unterstützung können die anfänglichen Ausgaben weiter senken und die Zeit bis zur Amortisierung der Investition verkürzen.

 

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